Natur / Ökologie
Magdalena Rohrer und Sonja Fahner Fankhauser sind ausgewiesene Ökologinnen. Sie zeigen im Video auf, wie wichtig Trockenwiesen und -weiden für die Biodiversität sind und wie sich die KWO dafür einsetzt, dass mit Ersatz- und Ausgleichsmassnahmen die biologische Vielfalt erhalten bleibt.
Biodiversität
Unter Biodiversität versteht man biologische Vielfalt – hinsichtlich der Lebensräume, der Arten und der Genetik. Je mehr unterschiedliche Tiere, Pflanzen, Pilze und Mikroorganismen sich einen Lebensraum teilen, desto höher ist seine Biodiversität. In der Schweiz nimmt die Biodiversität aufgrund unterschiedlicher Faktoren ab. Dazu gehören die gestiegene Mobilität, die Ausdehnung von Siedlungen und Infrastrukturen, aber auch die intensive Land- und Gewässernutzung.
Die KWO engagiert sich mit verschiedenen Ausgleichsmassnahmen für mehr Vielfalt, beispielsweise für den Erhalt oder die Wiederherstellung von Trockenwiesen und -weiden an den südexponierten Hängen des Gadmental. Diese wertvollen Flächen sind in den vergangenen 60 Jahren fast vollständig verschwunden. Wir unterstützen landwirtschaftliche Betriebe, die sich um deren Pflege kümmern. Gegen die Verbuschung hat sich beispielsweise der Einsatz von Geissen bewährt, die erfolgreich Grünerlen und andere Büsche abweiden und so Platz für neue Pflanzen schaffen.
Betriebsökologie
Die KWO gehört zu den grössten Produzenten von Ökostrom in der Schweiz. Seit 2005 sind wir mit dem Gütesiegel «naturemade basic!» zertifiziert. Dieses bestätigt, dass unser Strom aus erneuerbaren Quellen stammt. Damit leistet die KWO einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.
Nicht nur die Stromproduktion ist bei der KWO nachhaltig, sondern der ganze Betrieb: Seit 2009 ist unser Umweltmanagement nach ISO-Norm 14‘001 zertifiziert. Diese garantiert, dass das Unternehmen möglichst umweltverträglich geführt wird und schädliche Einflüsse auf Mensch und Natur minimiert werden. So haben wir beispielsweise die Anzahl Gefahrstoffe in den Lagern reduziert und verbessern laufend unseren Umgang mit gefährlichen oder schädlichen Substanzen. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern schützt auch unsere Mitarbeitenden.
Gewässcherschutz
Das Grimsel- und Sustengebiet gilt als Wasserschloss der Schweiz. Seit 1925 nutzt die KWO die natürlichen Ressourcen, um ökologischen Strom zu produzieren. Doch Strom aus Wasserkraft zu gewinnen, geht nicht, ohne in die Natur einzugreifen. Damit die Auswirkungen auf Tiere und Pflanzen möglichst gering sind, hat die KWO 2009 4 eine eigene Fachstelle ins Leben gerufen. Die Fachstelle Ökologie besteht aus elf Fachpersonen, die über viel Praxiserfahrung in der Gewässerökologie verfügen. Zudem sind unsere Mitarbeitenden gut vernetzt und kennen die Bedürfnisse der Stromproduzenten ebenso wie die der Umweltverbände. Die Dienstleistungen der Fachstelle stehen allen Interessierten offen.
Pionierarbeit leistet die Fachstelle Ökologie im Bereich der Restwassersanierung: Als erstes Grosskraftwerk hat die KWO 2012 die gesetzlichen Vorgaben umgesetzt. Alle ökologisch wichtigen Flüsse und Bäche im Konzessionsgebiet der KWO führen während und nach der Stromproduktion genügend Restwasser, so dass die natürlichen Funktionen der Gewässer erhalten bleiben – als vielfältiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen.
Auch bei der Schwall-Sunk-Technik hat die KWO eine Vorreiterrolle: Um die Folgen von künstlichen Abflussschwankungen in Gewässern durch die Stromproduktion – auch Schwall und Sunk genannt – auszugleichen, hat die KWO von 2014 bis 2017 in Innertkirchen einen Zwischenspeicher in Form eines Beruhigungsbeckens und eines Stollens erstellt, der rund 80'000 Kubikmeter Wasser fasst. Das Becken ist das erste seiner Art in der Schweiz. Es lässt das Wasser aus den Kraftwerken gleichmässiger in die Aare zurückfliessen, was den Fischen und Kleinstlebewesen zugutekommt.
Arten und Lebensräume
Das Grimsel- und Sustengebiet verfügt nicht nur über grosse, natürliche Wasservorkommen, sondern ist auch ein landschaftliches Juwel: Es umfasst Gletscher, Grate, Alpgelände, Wälder und Siedlungsgebiete, ist Heimat für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt und lockt natur- und sportbegeisterte Menschen an. An der Grimsel befindet sich das grösste Naturschutzgebiet des Kantons Bern. In den alpinen Hochmooren ist beispielsweise der Sonnentau zu Hause. Auch Schneehühner fühlen sich im Grimselgebiet wohl.
Die elf Mitarbeitenden der Fachstelle Ökologie der KWO erforschen diesen Lebensraum und setzen sich für den Arten- und Landschaftsschutz ein. Im Rahmen von Ersatz- und Ausgleichsmassnahmen setzen sich unsere Fachleute dafür ein, dass bestehende Lebensräume für Tiere und Pflanzen geschützt und unterhalten werden sowie neue entstehen können. Ein Themenschwerpunkt ist beispielsweise die Laichwanderung der Seeforellen vom Brienzersee in ihr Heimatgewässer, die Hasliaare und deren Zuflüsse. Für eine hindernisfreie Fortbewegung der Bachforelle im Gadmerwasser hat die KWO beim Ausgleichsbecken Fuhren einen Fischlift installiert.
Das Einjährige Berufkraut
Es wächst schnell, breitet sich rasch aus und verdrängt einheimische Pflanzen: das Einjährige Berufkraut, das als Neophyt auf der «Schwarzen Liste» invasiver Arten in der Schweiz steht.
Die KWO bekämpft die buschige Pflanze mit den vielen weissen Blüten seit mehr als zehn Jahren intensiv. Unsere Mitarbeitenden kontrollieren Deponien und weitere Standorte im Grimsel- und Sustengebiet regelmässig und reissen das Einjährige Berufkraut und andere invasive Pflanzen aus – zum Teil unterstützt von Freiwilligen. Am besten entfernt man das Einjährige Berufkraut samt Wurzeln vor der Blütezeit im Mai, bevor die bis zu 50'000 Samen pro Pflanze vom Winde verweht werden.
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Spezialisten arbeiten in der Fachstelle Ökologie
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Umgesetzte ökologische Massnahmen
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Gewässer mit Einhalten der Restwassermenge
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Zertifizierungen