Der Eisvogel

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Der Eisvogel fällt mit seinen wunderbaren, leuchtenden Farben auf. Er mag kleine Fische, die er dem Weibchen während der Balz auch weiterverschenkt. Seen, Feuchtgebiete und Fliessgewässer sind sein Lebensraum. Grundsätzlich sieht man den Eisvogel eher selten.

Der Eisvogel (Alcedo atthis)  besiedelt in der Schweiz ganzjährig verschiedenste Gewässer. Dazu gehören kleine Seen, Altwässer sowie langsam bis mässig schnell fliessende Bäche und Flüsse. Diese benötigen einen hohen Bestand an Klein- und Jungfischen, klares Wasser, eine naturnahe Dynamik sowie geeignete Plätze zum Jagen, sogenannte Ansitzwarten, wie überhängende Bäume und grosse Steine. Von diesen Warten stürzt sich der Eisvogel kopfüber ins Wasser und erbeutet Klein- und Jungfische, Insekten sowie kleine Amphibien. Hat er die Beute gefangen, schlägt er sie gegen einen Ast, bis sie sich nicht mehr bewegt.

Bunter, schneller Winzling

Der Eisvogel ist 16–17cm lang, auf der oberen Seite ist er glänzend blau, auf der Unterseite orange gefärbt. Aufgrund seiner auffallenden Farbe wird er auch «fliegender Edelstein» genannt. Am Wasser fällt er vor allem durch seinen kurzen hohen Pfiff auf, während er knapp über der Wasseroberfläche in hohem Tempo entlang fliegt.

Charmant und sozial

Zur Balz, die bereits im März beginnt, gehören Verfolgungsflüge sowie Brautgeschenke, in Form von kleinen Fischen. Für die Brut benötigen Eisvögel hohe, kahle Steilwände aus Sand und Lehm. In diese werden 40–80 Zentimeter lange Brutröhren gebaut und anschliessend reihenweise Eier abgelegt. Bei den Eisvögeln beteiligen sich Vater und Mutter an der Brut und der Fütterung. Im Gegensatz zu den meisten anderen Vogelarten werden alle Jungtiere gleichmässig gefüttert. Sobald das vorderste Jungtier versorgt wurde, drängelt es sich zurück und stellt sich hinter seinen Geschwistern an.

Kalte Winter als Herausforderung

In sehr strengen Wintern können viele seiner Gewässer zufrieren, so dass die Eisvögel nur noch sehr schwer Nahrung finden. Dadurch können im Extremfall bis zu 90 Prozent aller Tiere in einem Winter sterben. Allerdings besitzt der Eisvogel eine sehr hohe Fortpflanzungsrate. Mit zwei bis drei Bruten im Jahr können solche Verluste innerhalb weniger Jahre schnell ausgeglichen werden.

Unter besonderem Schutz

Der Eisvogel ist im Rahmen des Artenförderungsprogrammes «Vögel Schweiz» eine der 50 Prioritätsarten. Deshalb müssen seine Lebensräume und im Besonderen die Bruthabitate strikt geschützt und gefördert werden.

Das macht die KWO

Unsere Spezialisten aus der Fachstelle Ökologie beobachten den Eisvogel in der Hasliaare und ihren Zuflüssen. Dies bedeutet, er sieht in diesen Gewässern einen potentiellen Lebensraum und findet genug Futter. In Zukunft soll eine Machbarkeitsanalyse zu Förderungsmassnahmen durchgeführt werden, um durch Anlage von geeigneten Brutstellen den Lebensraum für den Eisvogel aufzuwerten.

Status

Rote Liste verletzlich (VU)
Liste der national Prioritären Arten (2019): Priorität 1